Der Ikarus 417 bei den Dresdner Verkehrsbetrieben (DVB AG)
Niederflur-Schubgelenkbusse aus Ungarn
Nachdem bei fast
allen Verkehrsbetrieben der DDR der Ikarus der einzig vertretene
Bustyp war, wurden nach der politischen und wirtschaftlichen
Wende (1989) vornehmlich Busse aus Westeuropa gekauft. Vor allem
die deutschen Hersteller Mercedes Benz, MAN, Neoplan und Setra
fassten in Ostdeutschland sehr schnell Fuß. Im Zusammenhang mit
dem Wort "Ikarus" dachte man meist nur an die baldige
Ausmusterung dieser ungarischen "Überbleibsel" aus DDR-Zeiten.
Ausgerechnet eine
westdeutsche Stadt, Wuppertal, bemerkte, dass sich auch beim
Hersteller Ikarus einiges getan hat. Und so wurden 1995 Ikarus
Niederflurgelenkbusse und Midibusse nach Deutschland geliefert.
Auch Dresden entschloss sich, die ungarischen Busse, die sich vom
Aussehen für Laien kaum von deutschen Bussen unterscheiden,
wieder in den Fuhrpark zu integrieren.
Für Ende 1998 bestellte die DVB AG je 7 Niederflurgelenkbusse
von drei Herstellern. MAN und Mercedes Benz (EVO) lieferten pünktlich.
Vom dritten Lieferanten, Ikarus, hörte man bis Oktober 1999
nichts. Mitte Oktober 1999 traf dann der erste Ikarus 417 ein. Er
erhielt die DVB-Nummer 484 001-2 und die Zulassung DD-VB
391. Nach einigen Probefahrten blieb er dann dauerhaft im Betriebshof
Gruna. Im Januar 2000 schließlich war das
Kennzeichen wieder entfernt.
Der Wagen wurde nicht abgenommen,
da Mängel vorhanden waren (vermutlich wegen zu tief liegenden
Kraftstoffleitungen und einer nicht als Notausstieg geeigneten Heckscheibe entspricht der Ikarus 417 nicht den
deutschen Zulassungsbedingungen.). Da die Mängel innerhalb von 6
Monaten nicht behoben wurden, wurde die Bestellung storniert. 484
001-2 verschwand nach dem kurzen Intermezzo wieder aus Dresden.
Somit wurde die vorgesehene Nummernreihe 484 001 bis 484 007 nie
belegt.
Alle sieben bereits gebauten
Ikarus 417 fuhren von da an in Ungarn. Dank Akos und András
Babiczky (u.a.) konnten sie ausfindig
gemacht und identifiziert werden. Da nur ein Wagen in Dresden war,
ist das einzige Merkmal die Fahrgestellnummer:
TRA 417 V3BW1DE 0024 Baujahr 1998 HHS-636 bei Tisza Volán in Szeged (Ungarn) TRA 417 V3BW1DE 0025 Baujahr 1998 HFY-837 bei Alba Volán in Dunaújváros (Ungarn) war 484 001-2 (DD-VB 391) TRA 417 V3BW1DE 0026 Baujahr 1998 HHS-637 bei Tisza Volán in Szeged (Ungarn) TRA 417 V3BW1DE 0027 Baujahr 1998 HFZ-996 bei Kisalföld Volán in Györ (Ungarn) TRA 417 V3BW1DE 0028 Baujahr 1998 HFY-836 bei Alba Volán in Dunaújváros (Ungarn) TRA 417 V3BW1DE 0029 Baujahr 1998 HFZ-995 bei Kisalföld Volán in Györ (Ungarn) TRA 417 V3BW1DE 0030 Baujahr 1998 HFZ-994 bei Kisalföld Volán in Györ (Ungarn)
Auf den folgenden
zwei Seiten sind viele Fotos von den Dresdner Ikarus 417
zusammengestellt. Einerseits Aufnahmen des 484 001 im Btf Gruna
der DVB AG. Andererseits Bilder der Busse in den ungarischen Städten
Szeged, Dunaújváros und Györ.
Fotoseite Dresden
Fotoseite
Ungarn
Ab 1992 erfolgte bei Ikarus die
Entwicklung von Niederflurbussen.
Es enstanden die Typen 411 (11m-Solo), der Nachfolger 412 (12m-Solo)
und 417 (18m-Schubgelenkbus). Erwähnt werden muss, dass im
Absatzgebiet von Ikarus der Trend zu Niederflurbussen noch nicht
eingetreten war. Und so kam es, dass zwischen 1993 und 1999 nur
33 Ikarus 417 gebaut wurden. Hauptsächlich für Deutschland: 17
für Wuppertal, 2 für Potsdam und 7 (theoretisch) für Dresden.
Seit 1999 wurden keine weiteren Ikarus 417 gebaut.
Und auch das modifizierte "Dresdner" Design mit den
runden Scheinwerfern ist bislang ansonsten nur bei zwei
Prototypen verwendet worden.
Im folgenden Fotos aktueller Modelle von Ikarus.
Bitte klicken Sie auf die Bilder!
![]() WSW 9651, 26.08.98 Wuppertal-Elberfeld, Lutherstift Ikarus 405 (Hochflur-Midi) Foto: Stefan Fuchs |
![]() DPD 183, 18.11.98 Decin (CZ) Bahnhof Ikarus 412 Foto: Stefan Fuchs |
![]() HVG Potsdam P-AV 166 August 1996 Ikarus 417 Foto: Frank Torsten Böger |
![]() WSW 9570, 26.08.98 Wuppertal Raukamp Ikarus 417 (Bild Türseite) Foto: Stefan Fuchs |
Beachten Sie bitte, dass dies
keine Veröffentlichung der Dresdner Verkehrsbetriebe ist. Die
Dresdner Verkehrsbetriebe informieren Sie unter www.dvbag.de.
© Stefan Fuchs, 25.09.2018